In den meisten afrikanischen Ländern ist „Ubuntu“ mehr als ein Wort. Es steht für Nächstenliebe und Menschlichkeit. Ich erinnere mich immer wieder gerne an eine Geschichte, von der ich einmal gehört habe. Sie handelt von einem Anthropologen, der ein Spiel für die Kinder eines afrikanischen Stamms vorbereitet hatte. Er hängte einen Korb mit Obst an einen Baum, wer das Wettrennen zum Baum gewann, sollte den ganzen Korb für sich alleine bekommen. Was aber taten diese Kinder? Sie reichten sich die Hände und liefen gemeinsam zum Baum, den alle gleichzeitig erreichten. Somit bekamen alle etwas. Der Forscher fragte erstaunt nach, warum sie so gehandelt hätten!? Die Kinder lachten, freuten sich und riefen: Ubuntu! Was soviel bedeutet wie: „Ich bin, weil wir sind!“
Es bewegt mich gerade sehr zu erleben, wie wir alle gemeinsam in einer Situation sind, einerseits getrennt und isoliert, andererseits wie viele von uns sich nun an den Händen nehmen und gemeinsam ein Feld von positiver Energie und Nächstenliebe schaffen. Wir sind alle ein Teil, eines größeren Ganzen! Es braucht jeden einzelnen von uns, gerade JETZT. In der Vergangenheit habe ich mich oft über uns Menschen gewundert, es ging weniger um ein Wir oder Du sondern mehr um das ICH. Schon als Kind haben wir gelernt, anders als die Kinder in Afrika, wer als erstes beim Baum ist bekommt alles. Es gibt nur EINEN Gewinner. Wie schade! Manch einer von uns lernt gerade jetzt, sein Denken zu ändern und sich neu auszurichten. Sich für ein neues WIR stark zu machen. Gemeinsam sind wir stark, gemeinsam schaffen wir das.
Du und ich, WIR alle werden gebraucht. Jeder von uns hat Stärken und Qualitäten die er einbringen und teilen kann.
Folgende Fragen werden immer wichtiger: Wie kann einer von uns glücklich sein, wenn der Mensch oder die Menschen um mich traurig und hilflos sind? Mit wem kann ich mein “Obst” teilen?
Jetzt wird es uns so sehr bewusst, dass ein Kreis von lieben,positiven, ehrlichen Menschen fast überlebenswichtig für uns alle ist. Aus Studien weiß man, wie wichtig für uns alle Berührungen und Nähe sind. Ohne dieser emotionalen und körperlichen Nähe, fühlt man sich traurig, einsam und manchmal kann genau das, auch zu einer Depression führen. Fragen wie: Wer tut mir gut? Mit wem möchte ich künftig mehr wertvolle Zeit verbringen, treten nun in den Vordergrund. Oberflächliche Beziehungen und Freundschaften werden wohl ihren Wert verlieren. Die Sehnsucht nach Menschen wo dieses WIR spürbar und lebbar ist, es ein geben und nehmen gibt, die uns stärken und nicht ständig Energie rauben, wird zunehmend größer.
„Ubuntu“ heißt sich gegenseitig helfen und zu teilen. Das gilt auch für ganz einfache Dinge. Schöne Momente, unseren inneren Reichtum, unser Wissen, unsere guten Gedanken und Gefühle, unsere Kreativität, all das sind Dinge, die wir mit anderen teilen können. Manchmal sind es nur kurze Augenblicke, ein lächeln, ein paar nette und aufbauende Worte oder Augenblicke des stillen Verstehens. Es muss nicht immer Geld sein, wenn du selbst kaum eines hast. Vielleicht hast du Dinge zu Hause, die du nicht mehr brauchst, mit denen du anderen eine Freude bereiten kannst, weil sie mehr Verwendung dafür haben. Weil Menschen genau das, was du hast, brauchen könnten. Sich gegenseitig zu helfen und zu unterstützen, hat nicht immer mit Geld zutun. Auch wenn das viele denken. “Was kann ich schon geben? Ich habe ja selbst nichts!” Du bist und hast mehr zu geben, als du vielleicht glaubst!
Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz, sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich.
(Andre´Gide)
Wenn du dich gerade alleine und unglücklich fühlst, versuche folgendes:
Lade das Glück dazu ein, in dein Leben zu kommen…
- Öffne deine Sinne: Hören, riechen, schmecken, fühlen, sehen – nimm alles um dich ganz bewusst wahr. Genieße mit allen Sinnen diesen Moment. Sei dankbar für alles was du hast, wenn du genau hinsiehst ist das ganz viel. Alleine diese innere Haltung kann bewirken, dass du dich glücklich fühlen kannst.
- Sei Neugierig: Wer neugierig ist stellt Fragen! Jemanden anderen, oder dir selbst. Wie wird das noch besser?Was stimmt daran, was ich noch nicht verstehe? Was ist sonst noch möglich? Was braucht es, damit es noch besser wird,als ich es mir je vorgestellt habe? 😊 Du musst keine Antwort auf deine Fragen finden, aber sei und bleibe offen, meist kommt die Antwort auf deine Fragen, vom Leben selbst.
- Sei offen für Neues: Es ist nie zu spät neues zu erleben. Kennst du schon all deine Nachbarn? Gibt es auch einen anderen Weg, den du nehmen könntest bei deinem täglichen Spaziergang? Wir Menschen sind Gewohnheitstiere, beginne mit kleinen Veränderungen, öffne dich neuen Möglichkeiten!
- Keine Angst vor Fehlern: Wolltest du immer schon mal etwas ausprobieren und dachtest dann – nein das kann ich bestimmt nicht, ich mach sicher alles falsch! Ich kenne das nur zu gut 😉 Gerne gebe ich Dinge ab, weil will ja nichts falsch machen. Dennoch: Wusstest du, dass Thomas Edison angeblich 9000 Versuche gebraucht hat, also 9000 FEHLER gemacht hat, bis er tatsächlich eine funktionierende Glühbirne erfunden hat. Diese Vorstellung motiviert mich sehr. Im Übrigen: “Du wurdest geboren um glücklich zu sein, nicht um perfekt und „Fehler-FREI“ zu sein.
- Einfach öfter Chillen: Oft kommen Ideen und Problem-Lösungen, wenn wir loslassen und an nichts denken. Meine Kids haben öfter schon mal gesagt:“ Mama, chill mal!“ 😉 Das tut gut…trau dich.
- Spüre deinen Körper: Tanzen, Bewegung, Meditation, Atemübungen auch Sexualität, ein Entspannungsbad all diese Dinge lösen Glückshormone in deinem Körper aus. Ich höre dich nun sagen:” Ich bin alleine, hab niemanden den ich streicheln und umarmen kann!” Ja, ich verstehe dich so gut. Umarme dich selbst, streichle dich selbst, spüre dich, eine Chance dich selbst und deinen Körper neu zu entdecken. Dann weißt du, sobald ein Mensch in dein Leben kommt, was dir gut tut und du dir vom anderen wünscht. Wenn du einen Partner hast, entdecke ihn oder ihr euch neu. Lache so oft du kannst. Freue dich, darüber ein Teil des Ganzen zu sein, teile dein Glück! Du wirst gebraucht!
WIR ALLE WERDEN GEBRAUCHT!
Ich wünsche dir einen glücklichen, entspannten Sonntag!
Möge dein Tag, durch schöne kleine Dinge groß werden. (Irischer Segenswunsch)
Marion