Der Einstieg war für mich so schwierig. Ich habe mir Jahre lang nichts sehnlicher gewünscht, als die Schulbank endlich verlassen zu dürfen. Ich war verzweifelt, hatte ich doch selbst keine guten Erinnerungen an meine eigene Schulzeit! Nun saß ich da und musste mich erneut diesem Thema stellen. Ich habe es nie verstanden, warum Kinder plötzlich den Spaß am Lernen verlieren, obwohl es genau das ist, was Kinder am Liebsten tun – Neues entdecken, experimentieren, nicht müde werden, um Unerforschtes zu entdecken. Damals mit 6 Jahren habe ich mich so sehr auf die Schule gefreut, wollte so gerne selbst lesen und schreiben können und dann war es soweit und der Druck, das Sitzen müssen und das Still halten haben mir soviel abverlangt. Vor allem die ständigen Fehler, die sich einschlichen, obwohl ich mich so bemühte. Meine Mutter war überfordert und ungeduldig. Vielleicht hatte sie sich selbst so gefühlt wie ich mich zu dem Zeitpunkt, als mein Sohn zur Schule kam. Ich wollte als Mutter mein Bestes geben, wollte, dass mein Sohn ein guter Schüler wird und seine Freude am natürlichen lernen behält. Er kam mit 7 Jahren in die erste Klasse und schon nach wenigen Wochen stellte sich heraus, dass er offensichtlich nicht in der Lage war, den Anforderungen der ersten Klasse gerecht zu werden. Schreiben war nicht das Problem, aber die Zahlen und Buchstaben auf Papier in die Zeile zu bringen schon. Lesen einzelner Buchstaben war kein Problem, Silben zu lesen ging gar nicht. Daher entschlossen wir uns zu einem Wechsel in die Vorschule. Binnen kurzer Zeit war es aber so, dass mein Kind offensichtlich Langeweile verspürte und sehr kreativ darin war, sich selbst und Anderen jede Menge Spaß zu bereiten – den Ausdruck „verhaltensoriginell“, wie es seine Lehrerin nannte, habe ich mir sofort gemerkt. Das Jahr verging und wir standen in der ersten Klasse erneut vor dem Problem. Die damalige Lehrerin meinte, ich solle doch bitte einmal abklären lassen, eventuell von einem Schulpsychologen, was denn mit meinem Kind los sei. Nicht nur in der Schule war es schwierig. Ich habe mir selbst und meinem Kind so viel Druck gemacht, Hausübungen die nicht perfekt waren zerrissen. Oft bin ich laut geworden und habe Verbote ausgesprochen, die mir nach wenigen Minuten selbst sinnlos erschienen. Oft saßen wir beide verzweifelt und weinend am Tisch.
Eine meiner Freundinnen, der ich meine Situation schilderte, meinte, geh doch mal zu einer Kinesiologin. Ja, warum nicht!? Ich wusste zwar nicht, wie mir oder uns eine japanische Kampfsportart helfen sollte, ich wollte aber auch nichts unversucht lassen. Ich weiß noch genau wie überrascht ich war, als ich nach der Terminvereinbarung mit der Kinesiologin erfahren habe, dass diese Arbeit rein gar nichts mit einer Kampfsportart zutun hat. Na gut, dann schauen wir uns das mal an, dachte ich, wenn es hilft, ist das vollkommen in Ordnung. Wir gingen also zu diesem Termin, am Telefon hatte ich die ganze Problematik erklärt und meine Hoffnung war, dass ich Werkzeuge und Infos erhalten würde, wie wir leichter lernen und unsere Mutter-Kind-Beziehung entlasten könnten. Als wir bei der Kinesiologin ankamen, war ich sehr verwundert über die Vorgehensweise und den Ablauf dieser Sitzung. Ohne dass ich Details zur Schwangerschaft oder unserer Familie geäußert hatte, kamen bei der Austestung mit dem Muskeltest, der bei meinem Sohn durchgeführt wurde, Situationen ans Tageslicht, die ich nicht erwähnt hatte und in keinem Zusammenhang mit der Schule standen. Ich habe mich selbst beobachtet, wie ich mit jeder Information, die sich zeigen wollte, immer mehr in eine ablehnende Haltung ging. In meinem Kopf klopfte es, darum geht es doch gar nicht – wie um Himmels Willen kommt diese Dame zu diesen Informationen, ich bin doch wegen der Schule da. Ich war enttäuscht. War ich hier an eine Wahrsagerin geraten? Ich war zunehmend gedanklich damit beschäftigt, mir eine gute Erklärung für meinen Mann auszudenken. Ich konnte auf keinen Fall erklären, was hier passiert. Zum Abschluss der Balance erklärte mir die Kinesiologin ein paar Übungen, die helfen sollten, den Stress meines Sohnes zu lösen und seine Konzentration zu stärken. Ein paar Übungen, nicht länger als 3 Minuten täglich, gemacht über 21 Tage. Ich spürte meinen inneren Widerstand, und hörte mich selbst innerlich sagen – so ein Mist auch, so viel Geld für nichts. Auffallend war aber, wie wohl sich mein Sohn fühlte, als wir die Praxis verließen. Ich hatte Glück, mein Mann stellte keine großen Fragen und wie ich, belächelte er die einfachen Bewegungsübungen. Mein Sohn, der aber immer schon gerne Bewegung machte, forderte täglich diese Übungen ein und zwar gemeinsam mit mir. Ich habe selbst nach ein paar Tagen beobachten können, wie entspannt ich dabei wurde und dass durch diese gemeinsame Aktivität vieles, was die Schule anbelangt hatte, leichter von der Hand ging. Drei Wochen nach diesem Termin bekam ich einen Anruf von der Lehrerin, die mich bat, in die Schule zu kommen. Ich war auf das Schlimmste vorbereitet. Doch zu meinem Erstaunen kam die Frage: „Was habt ihr gemacht? Ihr Sohn ist viel aufnahmefähiger und konzentrierter. Er hat jetzt wohl einen Sprung gemacht.“
Zur Info möchte ich sagen, eine kinesiologische Balance ist kein Wunderheilmittel, mein Sohn wurde auch nie ein Einser-Schüler, aber im Rahmen seines Potentials hat er gute Fortschritte gemacht.
Was aber viel wesentlicher dabei war und ist: “Kinder sind Symptomträger der Erwachsenen bzw. der Eltern”.
So kam auch ich folglich nicht umhin, an meinen Themen zu arbeiten! Dies brachte sehr viel Bewegung in mein Leben und hat letzendlich meine Kinder entlastet. Was in dem Zusammenhang nicht bedeutet, keine Probleme oder Herausforderungen mehr zu haben. 😉 Leben ist Entwicklung und lernen, immer wieder aufs Neue.
Mich hat diese Erfahrung so fasziniert, dass ich mir vorgenommen hatte, wenn es irgendwann die Möglichkeit geben würde, mehr über diese Methode erfahren zu können, ich diese Chance jedenfalls nützen würde. Jahre später wurde der Wunsch wahr. Zu diesem Zeitpunkt war ich schon geschieden, hatte kaum Geld und meine persönlichen Umstände waren sehr turbulent. Eine Freundin von mir hatte jemanden in Erfahrung gebracht, der diese Ausbildung anbot. Obwohl ich nicht über die finanziellen Mittel verfügte, hat mir das Leben mit einer zufälligen Rücküberweisung eines Betrages, mit dem ich gar nicht gerechnet hatte, den Wunsch erfüllt – ich wusste, das war ein Zeichen! Mein Fokus damals war nie der, selbstständig zu werden oder Kurse anzubieten, sondern einfach zu erfahren, wie ich mir selbst und meinen Kindern in einer immer noch turbulenten Phase helfen konnte. Ich war so fasziniert, was ich in dieser Ausbildung -mein Einstieg erfolgte mit dem System „Three in one Concept“- erfahren durfte. Es stellte mein ganzes Weltbild auf den Kopf. Wir alle übernehmen das Wertesystem unserer Familie, ohne es als Kinder in Frage zu stellen. Daraus resultieren unsere Prägungen und auch in der Schule müssen wir vieles lernen, das uns weg vom Fühlen und Spüren und rein in den Verstand bringt. Die Dinge, auf die es wirklich ankommt, wie menschliche Bildung, wird vernachlässigt – wir lernen, in einem System (Familie, Schule, Arbeitsplatz) zu funktionieren.
Hier in dieser Ausbildung ging es in eine ganz andere Richtung: „Lernen fürs Leben“. Mehr vom Denken ins Fühlen zu kommen, mich selbst besser wahrzunehmen, für meine inneren Vorgänge achtsamer zu werden und bewusster mit Themen umzugehen. Auch der Muskeltest war und ist immer wieder spannend. Was ich gelernt habe ist, zu fühlen, die Reaktion des Muskels zu lesen und das in einem absolut „absichtslosen Zustand“ (G4 Bewusstsein), verschiedene Körperübungen, Mudras und Asanas, Wissen aus der TCM (=Traditionelle chinesische Medizin) – Meridiane und Akupressur sowie viele wissenschaftliche Hintergründe aus der Gehirnforschung. Emotionen und Gefühle, und die Auswirkungen von emotionalen Blockaden auf das Leben standen im Mittelpunkt. Diese Ausbildung gehört für mich zu der wertvollsten Erfahrung. Es gab noch viele Fort- und Weiterbildungen, einschließlich einer 3in1 Lehrberechtigung der Kurse1-4 sowie viele Tageskurse, die ich absolviert habe. All das ist nun die Grundlage meiner Arbeit/Methode: “Körperorientiertes & emotionsfokussiertes Coaching”.
Dies war und ist mein Einstieg in die Welt der Kinesiologie. Ich habe, als ich dann doch mit meiner Selbstständigkeit begonnen hatte, immer wieder die Erfahrung gemacht: „Das Problem ist nie das Problem“!
Es ist unglaublich, welche Informationen in unserem Körper gespeichert sind und wie hilfreich Kinesiologie ist, um herauszufinden, was dich schwächt bzw. stärkt und welche unbewussten Themen dein Leben beeinflussen. Meist sind es Themen, die wir verdrängen und nicht annehmen wollen, dies kostet uns so viel Energie und Lebensfreude.
Zum Thema Schule, das ich sicher irgendwann aufgreifen und näher darauf eingehen werde, möchte ich hier noch kurz was sagen. Ich habe es nie verstanden, warum Lehrer immer wieder den Fokus auf Fehler richten und nicht auf das, was von den Kindern wirklich gut gemacht wurde oder wird!? Würde vermehrt ein positives Feedback unter Aufgaben stehen, z.B. du hast 40 Aufgaben richtig und nicht 7 falsch, wäre die Motivation und der Spaß am Lernen sicher größer. Daher, solltest du in meinen Beiträgen oder auf der Homepage Fehler finden, ich mache sie dir zum Geschenk! 😊 Ich möchte zwar nicht unprofessionell erscheinen, aber ich kann nicht garantieren, dass mir keine Fehler passieren oder ich nicht welche übersehen habe. Ich danke dir jetzt schon mal für dein Verständnis.
Wenn du nun neugierig geworden bist und wissen willst, was dein Körper dir sagen möchte, freue ich mich, dich auf deiner Entdeckungsreise begleiten zu dürfen.
Kolleginnen die ich ebenfalls sehr empfehlen kann:
Martina Ertl www.martina-ertl.at
Christina Lugger www.happinessbalance.at
Claudia Kohla – keine Webadresse bekannt