Tief drinnen im Herzen, da ist eine Macht, oft macht sie uns Schmerzen, oft spendet sie Kraft!

Tief drinnen im Wald, da ist eine Macht, oft lehrt sie uns das Fürchten, oft spendet sie Kraft!

Tief drinnen im See, da ist eine Macht, oft zieht sie uns zu sich hinunter, oft spendet sie Kraft!

Tief drinnen in ALLEM, auch in dir und in mir, da ist eine Macht, oft macht sie uns Angst, oft spendet sie Kraft!

(M.W.2004)

Kennst du dieses Gefühl ohne Macht also „Ohnmächtig“ zu sein? Oder gehörst du zu jenen Menschen, die gerne ihre Macht ausüben und sich dann „Mächtig“ fühlen? Wir alle kennen sicher beides!

Immer öfter hört man Worte wie „Selbstermächtigung“ auch „Empowerment“ genannt, aber was ist das? Vom bekannten Effekt der Selbstwirksamkeitserwartung abgeleitet, bezeichnet “Empowerment” entsprechende Strategien und Maßnahmen, die geeignet sind, deine Selbstbestimmung zu erhöhen. Dies gilt in Bezug auf deine Einstellung zu dir selbst, als auch auf deine sozialen Interaktionen in deinen Gemeinschaften. Dazu zählt, deine eigenen Interessen eigenmächtig, selbstverantwortlich und selbstbestimmt zu vertreten und zu gestalten. Aber ist das immer möglich? Führt, diese Selbstermächtigung nicht auch immer zu mehr Ich-Bezogenheit und Ego-Zentriertheit oder zu immer mehr sozialer Inkompetenz, wirst du dich fragen? Hier wird die Kehrseite der Medaille deutlich. Während dir die Selbstermächtigung im Privatleben aus Abhängigkeiten, welche dich blockieren, lähmen und dich möglicherweise auch krank machen können heraushilft, kann diese Selbstermächtigung aber auch zu Verhalten führen, das anderen Menschen schadet.

Ich persönlich erlebe es immer wieder, dass Menschen sich ohnmächtig fühlen oder eben die andere Seite der Medaille, wo jemand so „Selbstbestimmt“ ist, anderen damit schadet und das, für sich selbst gar nicht erkennen kann.  Wir leben offensichtlich in einer Welt der Extreme! Wünschenswert ist es sicher für uns alle, auch bei diesem Thema eine Mitte zu finden.

Wenn du dich gerade in einer Situation befindest, in der du dich machtlos fühlst, könnten folgende Fragen kraftvoll und hilfreich sein:

Was fühle ich in dieser Situation? Allzu oft richten wir in Situationen unseren Fokus auf das, was wir nicht wollen oder grübeln über andere nach. Zielführend ist es also für dich zu klären, wie du dich gerade in diesem Moment fühlst, denn erst dann kannst du wissen, was du möchtest.

Was möchtest/willst du in dieser Situation? Ein negatives Gefühl ist nichts anderes, als ein Warnsignal, dass du gerade nicht bekommst, was du möchtest.

Was bin ich gewillt zu tun? Oft glauben wir an unsere Machtlosigkeit, etwas verändern zu können und tun daher nichts. Das wichtigste bei dieser Frage ist, was kann ich zur Verbesserung der Situation beitragen, nicht was muss der andere tun! Gewillt sein bedeutet in diesem Zusammenhang, ich nehme diese Situation so wie sie ist an und bin bereit meinen Fokus darauf zu richten, eine Lösung zu finden.

Nehmen wir einmal an, du bist in einer Beziehung. Dein Partner kommt immer wieder zu spät, hält Vereinbarungen nicht ein und obwohl du das oft angesprochen hast, ändert sich nichts an seinem Verhalten.

Wie fühlst du dich in dieser Situation? Ich fühle mich nicht wahrgenommen, nicht gehört, wütend, traurig, ohnmächtig, der Situation hilflos ausgeliefert.

Was möchtest bzw. will ich? Ich möchtest pünktlich mit dem Essen beginnen oder/ und ich möchte am See spazieren gehen.

Was bin ich gewillt zu tun? Mein ersehntes Ziel ist, pünktlich zu essen! Mahlzeit 😉 dann halt ohne den Partner. Oder: Mein Ziel ist es zum See zu fahren, spazieren zu gehen, die Sonne zu genießen! Na gut, dann gönne ich mir diese Sonnenstunden eben alleine, aber ich gönne sie mir!

Hmmmm!? Höre ich dich nun denken! Aber ich will doch mit meinem Partner, essen und spazieren gehen! Ja, ich weiß! Aber du hast dieses Thema schon mehrfach angesprochen und dein Wunsch fand kein Gehör. Willst du also weiterhin warten? Diskutieren und dich der Situation ohnmächtig ausgeliefert fühlen? Oder möchtest du in einer angemessenen Form, deinen eigenen Interessen Raum geben? Von Extremen, „Wie du mir, so ich dir“ halte ich persönlich nicht sehr viel! Das führt nur zu Machtspielen in Beziehungen und verhindert die Nähe die du dir oder ihr euch wünscht. Eine klare, offene Kommunikation halte ich aber für sehr hilfreich!

Diese 3 Fragen bieten dir die Möglichkeit:

*zu einer Entscheidung zu finden

* sie helfen effektiver zuzuhören

* sie helfen Gräben in der Kommunikation zu überbrücken, weil du ICH- Botschaften vermittelst und keine Du Botschaften -die meist im Streit enden- formulierst.

Solltest du, was durchaus vorkommen kann, weiterhin kein Gehör finden, darfst du dir diese Fragen erneut stellen, in Bezug auf deine gesamte Beziehung. Was fühle ich in so einer Beziehung? Was möchte/ wünsche ich mir in einer Beziehung? Was bin ich selbst bereit zu tun oder zu geben? Ich bin sicher, du wirst die Antworten auf diese Fragen in dir finden! Oft hilft dir dein Partner genau mit diesem Verhalten zu erkennen, „Was du eben nicht mehr möchtest!“  Dann ist es Zeit, eine Entscheidung zu treffen, für dich!

Denn, ohne Kommunikation gibt es keine Beziehung! Ohne Respekt keine Liebe! Ohne Vertrauen gibt es keinen Grund mehr so weiterzumachen!

(Quelle: Unbekannt)