Die dunkle Jahreszeit hat begonnen, die Tage werden immer kürzer und die Nächte immer länger. Ich fühle mich zu dieser Jahreszeit immer so, als würde ich einen Tunnel betreten, wissend am Ende wartet das Licht. Ohne dieser meist als sehr dunklen empfundenen Zeitqualität der Herbst und Wintermonate und den damit verbundenen Stirb-Werde Prozessen ist kein Wachstum möglich. Diese Phasen haben ihre Berechtigung, auch wenn ich zu den Menschen gehöre, die den Frühling und Sommer viel lieber haben. Ohne dieser Zeitqualität könnte nie genügend Platz entstehen um Altes abzuschließen,  Neues zu kreieren und entstehen zu lassen. Genau deswegen sollten wir diese Zeitqualität oder diese Dunkelheit in uns willkommen heißen, anstatt Angst vor ihr zu haben. Ja, es fühlt sich nicht gut an, dennoch gehören solche Phasen zum Leben dazu und betreffen uns letztendlich alle. Diese dunkle Zeit hat auch mir lange und immer wieder Probleme bereitet. Sie verstärkt oft innere Krisen und manchmal frägst du dich vielleicht: “WARUM ist mein Weg so dunkel und schwer?”

Früher habe ich mir oft gewünscht in eine Zeitmaschine zu steigen. Ich wollte Jahre zurück reisen um andere Entscheidungen treffen zu können. Solche von denen ich glaubte, sie würden mein Leben im JETZT leichter machen. Ich war viele Jahre unzufrieden und unglücklich. Beruflich, mit meinen Beziehungen und mit vielen Menschen die mich umgeben haben. Rückblickend habe ich in dieser Phase vieles schwarz gesehen. Es war gefühlt fast so, als hätte ich Jahre in diesem dunklen Tunnel verbracht. Hinzu kommt, dass wir in solchen Lebensphasen unser Herz verschließen und das Schöne um uns, auch die Liebe die uns entgegengebracht wird nicht schätzen und sehen können. Wir bleiben dann meist in ungesunden Verhaltensmustern stecken und unsere unbewussten Glaubenssätze stehen zusätzlich unserem Glück im Weg. Alles wird als aussichtslos und sinnlos empfunden und eine große Einsamkeit macht sich meist breit. Auch der Glaube, dass es je besser werden könnte hat mir damals sehr oft gefehlt. Das Schöne, ich konnte es weder sehen noch genießen. Einfach nur funktionieren und durchhalten. Ich glaube jeder von uns kennt solche Lebensphasen, auch wenn wir sie gerne von anderen versteckt halten wollen. Soll ja keiner hinter unsere Maske schauen. Ist einfach nur eine Winterdepression, im Sommer wird das schon wieder ;-).   So war sehr oft der Wunsch da, zu meinem jüngeren ich zu reisen um der 19-Jährigen Marion zu sagen, was sie alles anders und besser machen könnte. Welche Fehler sie unbedingt vermeiden müsste,welchen Menschen sie unbedingt aus dem Weg gehen sollte um ein besseres und leichteres Leben zu führen. Ich war einfach lange nicht in Frieden mit mir und meiner Vergangenheit. Dann fühlt sich alles dunkel und schwer an, unabhängig von der Jahreszeit. Kennst du das auch??

Hast du dir das auch schon mal gewünscht, in deine Vergangenheit zu reisen um sämtliche deiner Fehlentscheidungen zu korrigieren?

Heute sehe ich das völlig anders. Diesen Wunsch habe ich nicht mehr. Es kam der Punkt und es wurde mir klar, selbst wenn ich diese Zeitmaschine hätte, würde ich nicht mehr zurückreisen wollen. Warum? Weil mir klar geworden ist, wenn ich auch nur einen einzigen Fehler nicht gemacht hätte, wenn ich diese vielen Herausforderungen nicht gehabt und gemeistert hätte, wäre  ich nicht der Mensch, die Frau die ich heute bin. Auch meine Kinder die ich über alles liebe gäbe es dann vermutlich nicht, wie schade das wäre! Ich habe den Sinn in allem erkannt, aus meinen Fehlern gelernt und mich und meine Vergangenheit angenommen. Zusätzlich habe ich begonnen meinen Fokus auf das zu legen was verbindet und stärkt und nicht mehr ständig Ausschau gehalten nach dem was schwächt und trennt. Diese Erfahrung hilft mir auch sehr in meiner Arbeit, denn es ist meist so, dass auch Klienten genau da feststecken. Viele, wie ich damals auch lenken ihre Energie und Aufmerksamkeit in die falsche Richtung. Auf all das was sie nicht mehr wollen anstatt sich zu fragen was will ich? Investierst du vielleicht ständig in Projekte und Menschen die dir nicht guttun, wo kein Ausgleich stattfindet? Hälst fest, kämpfst und klammerst, verbiegst dich und hast dich in all dem Selbst verloren? Glaubst du immer noch du musst dich mehr anstrengen noch mehr geben!?

“Denke daran, dass etwas was du nicht bekommst, manchmal eine wunderbare Fügung des Schicksals sein kann.”

(Dalai Lama)

Meist kommen dann oft noch Gefühle von Angst, Wut, Ohnmacht, Scham und Schuld hinzu. Ein Teufelskreis der sich immer weiter verstärkt so lange wir uns Gedanklich ständig im Kreis drehen. Oft machen wir auch andere für unser Unglück verantwortlich ohne zu berücksichtigen, dass wir alle in irgendeiner Weise das Problem selbst bzw. mit aufrecht erhalten. Sei es nur, dass wir uns entscheiden, keine Entscheidung zu treffen und das Ganze in der Hoffnung “wird schon” aussitzen. Manchmal ist so viel Agression im Spiel und wir befinden uns in einem Machtkampf, den wir selbst beenden könnten und es nicht tun.”Weil soll doch der Andere endlich damit aufhören!” Natürlich reagiert auf solche negativen Gedanken und Situationen auch unser Körper. Krankheiten, Schlafprobleme, Magenbeschwerden, Hautprobleme lassen meist auch nicht lange auf sich warten.

Warum ist das so, fragst du dich jetzt bestimmt?

Weil unser Gehirn nicht zwischen Fiktion und Realität unterscheiden kann. Das bedeutet, wann immer du deiner negativen Vergangenheit deine Aufmerksamkeit schenkst, löst dies Stresshormone in deinem Körper aus. Deine negativen Gedanken und Erfahrungen erzeugen negative Gefühle und dies wiederum versetzt deinen ganzen Körper in Alarmbereitschaft-„Angriff oder Flucht“. Klares Denken ist nicht mehr möglich nur mehr Reaktion auf Grund vergangener Erfahrungen.

Also was tun?

  • Beobachte deine Gedanken und lass dich nicht mitreisen. Ein AHA spannend, so denkt es in mir kann schon sehr hilfreich sein und etwas Abstand schaffen wenn du schon wieder in der Vergangenheit gelandet bist. Ein klares STOP dazu und dich immer wieder ganz bewusst auf das HIER und JETZT ausrichten ist sehr wichtig. Schaue und suche nach dem Guten das da ist. Sei dankbar für das was du hast und nicht ständig unzufrieden weil etwas fehlt. Es wird nie gut genug sein wenn du im Mangel bist.
  • Nimm deine Gefühle wahr, nimm sie an, beobachte wo du sie im Körper spürst ohne dich davon runterziehen zu lassen. Atmen hilft immer und ein Ja sagen zu dem was da ist – Widerstand ist zwecklos. Körperübungen wie z.B  “Schüttle dich frei.” Finde Dinge die Schön sind, Spaß machen und dir gut tun. Beschwere weder dich noch andere!
  • Beginne mit Meditationen oder Autogenem Training. Je öfter du aus den negativen Gedankenspiel austeigst, je mehr du deinen Fokus auf Entspannung und das Positives legst um so schneller wirst du deinen Fortschritt bemerken. Es wird nicht von heute auf morgen gehen, also bitte sei geduldig. Auch Samen die du in die Erde legst tragen nicht am nächsten Tag Blätter oder Früchte. Alles hat und braucht seine Zeit.
  • Schaue auf deine Lektion: “WAS HAST DU DARAUS LERNEN DÜRFEN? Wie hilft dir diese Erfahrung künftig weiter- Potentialentfaltung? Was kannst du durch oder mit dieser Erfahrung künftig anders machen? Wenn du kein Licht mehr siehst hole dir Hilfe und Unterstützung! Hier auf meiner Homepage findest du Ärzte und Therapeuten die ich dir sehr empfehlen kann, sofern du meinst eine kurzfristige Begleitung und Beratung wären in deinem Fall nicht mehr ausreichend.

Schüttelübung

Manchmal ist es gut, ein paar Dinge, Gefühle und Gedanken abzuschütteln. Morgens, um in den Tag zu kommen, zwischendurch um wieder locker zu werden und abends, um gereinigt ins Bett zu gehen. Die Schüttelübung reinigt den Körper von verbrauchter oder negativen Energie und lässt diese über die Fußsohle in die Erde abfließen.

Du stehst im Schulter breiten Stand, Fußspitzen weisen gerade nach vorn. In den Knien gesunken, in der Hüfte auf Wolken gesetzt. Am Scheitelpunkt des Kopfes befindet sich in der Vorstellung ein Faden, der uns zum Himmel zieht und aufrichtet. Die Schultern hängen schwer an den Seiten. Jetzt sanft ein Schütteln entstehen lassen, dass durch den ganzen Körper geht. Von oben nach unten die verbrauchte Energie über die Mitte der Fußsohlen abfließen lassen. Nach 5 bis 6 Minuten still werden und beobachten wie sich der Körper anfühlt.

Oder:

Lege dich auf dem Rücken, die Beine und Füße sind anfangs in einer Schmetterlingshaltung. Häufig werden die Vibrationen bereits im Stehen ausgelöst. Die Vibrationen werden nicht gemacht, sondern sind ein autonomer Prozess unseres Nervensystems. Hierdurch werden körperliche Anspannung (Stress, Unruhe), die in unserem Körper verankert wurden, abgebaut. Dies hat eine vielschichtige heilsame Wirkung auf unseren gesamten Organismus. Falls dich diese Schüttelübungen ansprechen empfehle ich dir, diese Übungen auf Youtube anzusehen.

Wenn du Fragen hast oder auch gerne via Zoom mit mir Kontakt aufnehmen möchtest, weil du das Gefühl hast gerade im Tunnel zu stecken, schreibe mir gerne eine Email! Ich bin sicher, auch auf dich wartet am Ende des Tunnels Licht. Wenn du bereit bist deine Vergangenheit anzunehmen, dich dem Dunklen zu stellen, wenn du deine Lektionen verstanden hast und bereit bist dich dem Leben zu öffnen, findest du deinen Weg! Gerne begleite ich dich dabei.

Ich wünsche dir trotz der immer kürzer werdenden Tage, viele Licht und liebevolle Momente und einen guten Start in die kommende Woche!

Marion